Sportkletterkurs Aufbau in Salzburg

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Als der frühe Vogel den Wurm gefangen hat, waren wir auch schon dabei, unsere ersten Klettermeter zu machen und Bewegungsmuster in den rauen Salzburger Fels zu zeichnen. Das Klettern im schönen Morgenlicht hat etwas Meditatives und lockert die restliche Müdigkeit auf, die noch in den Gliedern steckt. Wunderschön, wenn so ein Tag beginnen darf.

Wir sind eine kleine Gruppe von wissbegierigen 6 Personen, so lässt es sich auch in der ruhigen Morgenstimmung gut zuhören. In lebendigen Beispielen wird gezeigt, wie ein Klettertag normalerweise beginnt. Alles fängt eigentlich schon Zuhause an, mit dem Durchklingeln seiner Kletterpartner/innen, mit dem Studieren der Wetterberichte, der Auswahl des Klettergebietes, Wandexposition, Zeit- und Treffpunkt zum Losgehen, womöglich sogar mit der Erkundung der Anfahrt, des Parkplatzes und des Zustieges…

Empfehlung: Rock Projects Kletterführer

Am Felsen angekommen, falls nötig den Helm auf, das Thema Steinschlag ist immer ein Thema! Ein Blick in den Kletterführer, eine geeignete Tour zum Aufwärmen auswählen, einen kurzen Schluck aus der Trinkflasche und schon kann es losgehen. Wie man sich vorbereitet, so klettert man letzendlich auch, deswegen wird alles nahezu „perfekt“ hergerichtet: sich den Sicherungsplatz und den Wandbereich anschauen, den Gurt anziehen und „flatternde“ Kleidung verstauen, sich mit genügend Expressschlingen bewaffnen, das Chalk nicht vergessen, den Achterknoten sauber knoten, das Seil ordnen und den Knoten im Seilende prüfen, das Sicherungsgerät richtig einlegen… in die engen Schuhe, der obligatorische Partnercheck und schon gehts los mit dem Vorstieg.

Die zwei Kurstage werden umrahmt von vielerlei Übungen und Kommentaren, so wird das Umbauen am Stand gefestigt, ob schweizerisch oder französisch, man spricht über Tubes, Autotubes, Halbautomaten, Karabiner, Expressschlingen, Seile, Schnüre und Schlingen, die Knotenkunde und die Materialkunde, mit Abschweifungen zu Normen und Standards. Immer wieder die Appelle an die Eigenverantwortung und der Bewusstheit seines Tuns, Fragen zur Sicherheit und Unsicherheit, eingestreut die Tipps und Tricks zur Technik und Taktik zum Optimieren beim Vorstieg klettern und Ablassen / Abbauen, den Fels lesen lernen und der Blick auf die Tritte, wie man Kraft sparen kann, Rastpunkte und stabile Positionen einnimmt etc…. Damit dem Onsight nichts im Wege stehen kann, wird auch intensiv auf das „Stürzen“ und das „Sturz sichern“ eingegangen, der optimale Seilverlauf, es klettert sich leichter mit einem guten Vertrauen in Material und Sicherungspartner/in. Ja und wenn dann noch etwas Zeit bleibt, dann kann zu guter Letzt sogar noch ein erstes Rotpunkt-Projekt ausgecheckt werden.

Bei einem kühlen Getränk ziehen wir ein Resümée über die Tage und lassen sie in geselliger Atmosphäre ausklingen. Dabei fragen wir uns mit einem kleinen Lächeln im Mundwinkel, inwieweit sich die „Philosophie des Kletterns“ eigentlich schon in unsere Lebenseinstellung und Persönlichkeit übertragen hat, hehe:


In diesem Sinne, wie Alex Lowe einmal sagte: „the best climber in the world is the one who’s having the most fun“.

INFOS ZUM KURS
Der Aufbaukurs Sportklettern ist kein Kurs für Kletteranfänger/innen (siehe Kletterkurs Basis), sondern für all jene perfekt geeignet, die den Schritt aus der Halle an den Fels wagen möchten und sich das dafür nötige Know-How aneignen möchten. Grundkenntnisse im Sichern (Vorstieg, Toprope) und Klettern sollten mitgebracht werden.

Hier geht’s zur Ausrüstungsliste zum Sportklettern