Winterbegehung Hoher Göll – Westgrat
veröffentlicht am 13. Januar 2014 von
Alle Jahre wieder verschlägt es Felix und mich gemeinsam in die „winterliche Welt“ der Berge. Im Sinne der Vervollständigung und einer geringen Anfahrtsstrecke fiel die Wahl auf den Westgrat. Diesmal war zwar deutlich weniger Schnee, wie 2010 am Kuchlerkamm , es war jedoch trotzdem auch diesmal nicht minder besinnlich. Der Westgrat auf den Hohen Göll ist um einiges kürzer als der Kuchlerkamm jedoch ist hier auch um einiges mehr zu klettern.
Schon der Aufschwung ins Pflugtal erwies sich im dunklen und ohne Vorerfahrung als orientierungstechnisch nicht ganz einfach, wodurch wir gleichmal Individualität zeigten. Am Einstieg angekommen, ging es erstmals über unzählige Latschen drübernudelnd dem Pflughörndl entgegen.
Gespickt mit einigen Mixedstellen und losem Gestein führte uns der Grat direkt auf das ausgesetzte Pflughörndl. Der im AV Führer angeführte Abstieg nordöstlich über Schrofen und eine Steilrinne dürfte der Erosion zum Opfer gefallen sein und somit entschieden wir uns fürs Abseilen über südöstlich senkrechtes Gelände.
Der nächste Aufschwung wird nach dem AV Führer südseitig umgangen und ergab dadurch genial schneefreies Klettern, an aufgewärmten Kalk, in stimmungsvoller Umgebung. Wieder am Grat angelangt, wurde nur mehr das “Fenster”, mit einem Spreizschritt, zur bewegungstechnischen Herausforderung. Der Weiterweg danach zum Gipfel ist unschwierig und lässt unsere Blicke schweifen.
Am Gipfel genossen wir mit einer Tasse Tee die, im Vergleich zu 2010, milden Temperaturen und die beruhigenden Aussichten über den ohne Ski leichten Abstieg. Gleichzeitig mit zwei unerschrockenen Berchtesgadnern starten wir zu Fuß, sie mit Ski und dem Motto “bis das der Stein uns scheidet” den Abstieg respektive die “Abfahrt” über die Umgänge.
>Kurse / Coaching für Mixed- und Eisgelände
Aller aller aller spätestens, als wir die zwei “Skifahrer” kurz vor dem Auto wieder einholten wurde die Diskussion über die Sinnhaftigkeit einer Skitour bei den momentanen Verhältnissen eingestellt.
Auszug Alpenvereinsführer Berchtesgadener Alpen
A. und G. Schulze, 1900. IV (Stelle), Stellen III, häufig II, längere Passage Gehgelände (oberer Teil), 6-8 Std. von Scharitzkehl. Landschaftlich schöner und sehr langer Gratanstieg, der allerdings längere Passagen in teils brüchigem Schrofengelände aufweist. (entspricht ziemlich gut der Tatsache)