IVBV Bergführer und Skiführer*innen | Kompetenzen und Ausbildungsumfang
veröffentlicht am 12. Februar 2021 von
In Gesprächen mit Teilnehmer*innen und anderen Interessierten merken wir oft, dass die verschiedenen Ausbildungsniveaus im Bergsportbereich vielen nicht geläufig sind. Wir möchten daher die Gelegenheit nutzen, um an dieser Stelle etwas ausführlicher über den Umfang der Ausbildung sowie die Kompetenzbereiche eines/einer Berg- und Skiführer*in zu informieren.
Kompetenz
je nach Ausbildung und Bergsportdisziplin von unten nach oben ansteigend dargestellt.
Grafik zum Kompetenzvergleich der IVBV Ausbildung zum staatlichen Bergführer mit anderen Ausbildungen. Stand – 2021
Ausbildungsumfang zum/zur Berg- und Skiführer*in
Staatlich geprüfte Berg- und Skiführer*innen haben die im Bergsportbereich höchste mögliche Ausbildungsstufe abgeschlossen. Er/Sie durchläuft ein umfangreiches Training in allen traditionellen Bergsportdisziplinen und ist alle zwei Jahre zu einer Fortbildung verpflichtet.
Eignungsprüfung | |
Tourenbericht | ca. 85 Touren |
Skiprüfung in Aufstieg und Abfahrt | Eisklettern | 2 Tage |
Eis- und Felsprüfung / Tourenbericht | 3 Tage |
Ausbildung über 3 Jahre | |
Theoriekurs I | 3 Tage |
Sportklettern | 8 Tage |
Skitechnik I | 4 Tage |
Skitouren | 8 Tage |
Skihochtouren | 9 Tage |
Felsklettern I | 10 Tage |
Eisfallklettern | 8 Tage |
Skitechnik II | 5 Tage |
Zwischenprüfung zum Bergführer*in Anwärter | |
Hochtouren I und Anwärterprüfungskurs | 8 Tage |
Praxistage unter direkter Aufsicht Sommer | 7 Tage |
Felskurs II | 7 Tage |
Theoriekurs II | 3 Tage |
Praxistage unter direkter Aufsicht Winter | 7 Tage |
Freeriden | 7 Tage |
Skihochtouren-Durchquerung | 6 Tage |
Hochtouren II | 9 Tage |
Kommissionelle Abschlussprüfung | 2 Tage |
_____________ | |
Ausbildungsumfang gesamt | 116 Tage |
Stand: Österreich, 2021
Vor diesem Hintergrund lassen sich auch die manchmal signifikanten Preisunterschiede bei Führungstouren erklären. Meist haben diese Differenzen ihre Ursache im unterschiedlichen Ausbildungsgrad des jeweiligen Guides. So werden beispielsweise Vereinstouren und ähnliche Angeboten meist nicht von Bergführer*innen und Skiführer*innen durchgeführt und sind deshalb deutlich günstiger. Qualität und Sicherheit im Bergsport haben ihren Preis.
Das IVBV-Zeichen steht für hohe Qualifikation und Kompetenz und garantiert ein einheitliches Ausbildungsniveau.
Die IVBV ist die internationale Vereinigung der Bergführerverbände mit dem Ziel, weltweit verbindliche Standards für die Ausbildung von Bergführern*innen zu definieren. Das bedeutet, dass alle Berg- und Skiführer*innen, die das IVBV-Zeichen tragen, die gleichen Ausbildungsstandards haben – unabhängig von ihrem Herkunftsland (einige außereuropäische Länder ausgenommen).